
Was ist Intervallfasten?
So gut wie jedes mal wenn ich jemandem erzähle das ich Intervallfasten praktiziere ernte ich erst einmal schiefe Blicke und viele Fragen. Die erste Frage lautet immer “Was ist Intervallfasten?” Unweigerlich folgt darauf die Frage wieso und wozu ich dieses “intervallfasten” mache.
Schon allein der Begriff ruft in den meisten Menschen befremdliche Gefühle hervor. Auch wenn man es intermittierendes fasten nennt, wie es nämlich ganz genau heisst, macht es die Sache zumeist nicht besser.
Ich selbst bin absolut kein Freund von komplizierter Sprache, aber da es nunmal keinen anderen oder besseren Begriff dafür gibt und ich die Verwirrung durchaus verstehen kann erkläre ich es meinen Mitmenschen ein ums andere mal gerne wieder.
WAS IST INTERVALLFASTEN?
Intervallfasten (oder intermittierendes fasten) bedeutet jeden Tag in einem Zeitraum von mindestens 16 Stunden zu fasten, sprich keinerlei Nahrung zu sich zu nehmen, und die restlichen 8 Stunden des Tages als Zeitfenster zum Essen zu nutzen. Während der Fastenphase sollte viel Flüssigkeit in Form von Wasser zu sich genommen werden. Auch schwarzer Kaffe oder Tee sind erlaubt, und sogar empfehlenswert.
WELCHE VORTEILE HAT INTERVALLFASTEN?
Fasten hat zum einen so viele positive Effekte, dass man garnicht weiß wo man anfangen soll. Zum anderen klingen die positiven Effekte des Fastens derart unglaublich und viel zu gut um wahr zu sein.
Viele Menschen denen ich vom Fasten erzähle tendieren daher dazu das ganze erstmal als Esoterik-Unsinn abzustempeln, oder ungläubig zu schmunzeln.
Ich verstehe diese Reaktion wirklich nur zu gut, denn ich habe ganz genau so darüber gedacht, als ich das erste mal davon gehört habe. Erkläre ich dann jedoch etwas genauer was es mit dem Intervallfasten auf sich hat und wie fasten mein ganzes Leben zum positiven verändert hat, werden die meisten Leute doch hellhörig und wollen mehr darüber erfahren.
Folgende Fragen werde mir dann meist gestellt:
DER ZEITFAKTOR
Aber bleiben wir erstmal ganz pragmatisch. Eine der wirklich grundlegendsten, ganz einfachen Vorteile des Intervallfastens ist für mich, dass ich mir viel weniger Zeit dafür nehmen muss zu überlegen was ich esse.
Auch Essen zuzubereiten und die Nahrungsaufnahme selbst nehmen viel Zeit des Tages in Anspruch, welche ich duch das intervallfasten auf den späteren Nachmittag oder Abend verlege. Allein das spart mir einen Haufen Zeit am Morgen die ich darauf verwenden kann produktiv zu sein.
Als Morgenmensch ist das ein unglaublicher Vorteil, und da ich super gut ohne Frühstück auskomme kann ich die erste Tageshälfte ausschließlich damit verbringen Dinge zu erledigen die mich voranbringen. Dazu gehören in erster Linie Arbeit und Sport.
DER RUHEFAKTOR
Ein weiterer Vorteil des Fastens ist das dem gesamten Verdauungstrakt mal eine Pause gegönnt wird, wodurch sich der Körper um Erneuerung von Zellen, der sogenannten Autophagie kümmern kann.
Insgesamt fühlt man sich “leichter”, und ausgeglichener wenn es nicht den ganzen Tag in einem rumort. Das wiederum hilft mir mich besser zu konzentrieren und ich hab etwas mehr innere Ruhe.
DER KONZENTRATIONSFAKTOR
Jeder kennt das alltägliche Energie-Tief nach der Mittagspause. Die Konzentration schwindet, man fühlt sich müde und schlapp und wir greifen zu Kaffe oder Energie Drinks um dagegen an zu kämpfen.
Doch der Körper braucht nunmal Energie um Nahrung zu verdauen. Deshalb ist das Tief nach dem Mittagessen so gut wie unvermeidbar. Doch wer fastet, der fällt auch nicht ins Fresskoma. Während die Kollegen also gegen die Müdigkeit kämpfen hältst du deinen Fokus und kannst Leistung bringen.
DER GESUNDHEITLICHE FAKTOR
Dem Fasten werden unglaublich viele gesundheitliche Effekte zugesprochen. Viele Mediziner halten sich noch zurück das Fasten als Heilmittel zu verordnen, da diese Erkenntnisse größtenteils auf Experimenten mit Mäusen basieren.
Da sich Menschen und Mäuse in ihrer Genetik und ihrem Stoffwechsel so extrem ähnlich sind, steht schon jetzt für viele feststeht, dass diese Ergebnisse auch zum größten Teil für den Menschen gelten.
Dazu gehört die Verbesserung von Entzündungswerten (hochinteressant für Patienten mit Multipler Sklerose, Rheuma, chronischen Schmerzen, Demenz und sogar Krebs), senkung des Blutdrucks, normalisierung des Insulinspiegels und sogar bei Depressionen soll Intervallfasten hilfreich sind.
Nicht zuletzt induziert das Intervallfasten auch die Fettverbrennung, was neben dem positiven Nebeneffekt des abspeckens auch bei dem Abbau einer Fettleber extrem hilfreich ist. In einem kommenden Artikel gehe ich noch sehr viel detaillierter auf alle gesundheitlichen Vorteile des Intervallfastens ein.
WAS SIND DIE NACHTEILE BEIM INTERVALLFASTEN?
Die meisten Nachteile stellen sich schon nach kurzer Eingewöhnungszeit ein. Zu diesen Gehören anfängliches Hungergefühl, Abgeschlagenheit, und manchmal sogar Kopfschmerzen und Übelkeit. Viel hat dies jedoch mit der Leber und dem Abbau von Giften zu tun. Beim Fasten
Wir fällt nur ein Nachteil ein, und der hat mit meinem sowieso schon sehr niedrigen Blutdruck zu tun. Wenn ich 12 Stunden faste, fange ich unweigerlich an zu frieren.
Hier findest du die besten Tipps gegen das frieren beim Intervallfasten!
Gerade im Winter muss man das gut einplanen und immer genug warme Sachen zum anziehen dabei haben, denn sonst friert man sich ganz schön den Arsch ab. Im Sommer ist dies jedoch sogar ein Vorteil.
WER NICHT FASTEN SOLLTE
Studien legen nahe das Intervallfasten bei Frauen unter Umständen den Hormonhaushalt durcheinander bringen, und unregelmäßigkeit in die Periode bringen kann. Ich habe das tatsächlich schon ein paar Male gehört, und auch in diesem Blogbeitrag ist davon die Rede.
Daher sollte man als Frau ganz besonders darauf achten während der Essensphase ausreichend Kalorien zu sich zu nehmen, ausgewogen zu essen und vor allem den Körper nicht zusätzlich zu mit Alkohol, zu viel Sport oder generellem Stress zu belasten.
Auch wenn du schwanger bist, noch stillst solltest du nicht fasten. Insgesamt muss man sich immer vor Augen führen das Fasten, egal in welcher Form, immer eine gewisse Stress-Siuation für den Körper ist, welche nur seine positiven Aspekte entfalten kann wenn der Organismus nicht schon sowieso viel Stress hat.
Ebenfalls empfehle ich Menschen mit Diabetes und generellen Problemen mit dem Blutzucker, sowie mit Depressionen, oder anderen gesundheitlichen Beschwerden das Fasten sein zu lassen, oder es mit eurem Arzt abzustimmen.
SOLLTEST DU INTERVALLFASTEN PROBIEREN?
Insbesondere wenn du abnehmen willst und dich auf einem Plateau befindest, Diäten dich zurecht nicht überzeugen und du es gut in deinen Alltag integrieren kannst ist das Intervallfasten dein Freund. Nicht umsonst greifen viele Fitnessmodels und Bodybuilder auf Intervallfasten zurück, und erzielen damit nachhaltige Ergebnisse.
Fettreduktion, insbesondere an den wirklich hartnäckigen Stellen wie Unterbauch und Hüften, und dabei die Erhaltung von Muskelmasse ist mit Intervallfasten definitiv möglich, wenn du dein tägliches kalorienziel nicht zu weit unterschreitest.
Sei dir bewusst darüber, dass Fasten zudem auch viele weitere (wie oben genannte) gesundheitliche Vorteile mit sich bringt. Vielleicht katapultiert es dich so wie mich auf ein völlig neues Level von Produktivität und gutem Körpergefühl.
MEIN PERSÖNLICHES FAZIT
Das das Intervallfasten viele gesundheitliche Vorteil hat ist gut belegt. Für mich persönlich ist es obendrein das unglaublich gute Körpergefühl das ich während des Fastens habe, welches mich immer wieder antreibt für 3 bis 4 Monate im Jahr zu fasten.
Nicht zuletzt ist Essen für mich dadurch zu einem richtigen Festakt mit rituellem Charakter geworden, ganz einfach weil ich schon nur einmal am Tag so richtig esse, ich dies dadurch viel mehr würdige und genießen möchte. Dadurch esse ich nicht nur automatisch gesünder, weil ich die Nahrungsmittel gewissenhafter auswähle, sondern genieße das Essen viel bewusster. rosslistens.com
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2 Gedanken zu „Was ist Intervallfasten?“
Hallo,
seit 1 Woche faste ich 16/8. Meine erste Mahlzeit nehme ich um 10:00 Uhr (Obst) zu mir. Um 11:00 Uhr versuche ich eine Kleinigkeit zu essen, bin aber beim Zubereiten schon angewidert davon und habe null Appetit. Da zwinge ich mich aber etwas zu essen. (Gemüsecurry mit Reis, Salat…) Auf meine 3-4 Kekse möchte ich jedoch als Nachspeise nicht verzichten, auf Süßes habe ich nämlich mehr Guster. Meine nächster Mahlzeit ist dann um 18:00 Uhr. Da esse ich 2 Brote mit Aufstrich oder Joghurt mit Obst oder Salate mit Thunfisch oder Mozarella. Mein Abendessen möchte ich schon um 18:00 Uhr zu mir nehmen, da ich es schön finde mit meinem Mann gemeinsam Abend zu essen. Trinken tu ich 2 Liter Wasser bzw. ungesüßten Tee.
Nun zu meinem Problem: Mein Bauch ist seit der Woche total aufgebläht, ich schau aus, als wäre ich schwanger und so richtig abnehmen tu ich auch nicht wirklich. Was mache ich falsch? Ich hoffe Du kannst mir helfen!
liebe Grüße aus Wien
Bettina
Hi Bettina,
der Grund für deine Beschwerden könnte alles Mögliche sein, da ich kein Mediziner bin, möchte ich mich hier mit einem Rat zurückhalten. Ich würde mich einfach mal bei einem Arzt vorstellen, der sich gut mit Ernährung auskennt, und dem Fasten nicht so kritisch gegenüber eingestellt ist.
Alles gute,
Chris